Das Auge klickt mit – Mit Visual Micro Content gegen die Aufmerksamkeits­spanne

Christoph Jakob im Portrait
Von Christoph
Ein Kronenlemmur sitzt auf einem Baumstumpf und im Hintergrund sieht man eine grĂĽne Wiese

Visual Micro Content sind die neuen Snacks des Internets. Denn die menschliche Aufmerksamkeitsspanne ist geringer als je zuvor und lange, schwer zu verdauende Inhalte werden immer weniger wahrgenommen. Kommt es also am Ende doch auf die Länge an?

Das Problem mit der Aufmerksamkeit

Grafischer Vergleich der Aufmerksamkeitsspanne zwischen Fisch und Mensch. Fisch 9 Sekunden, Mensch 8 Sekunden

Die Hirnforschung kennt die bittere Wahrheit schon längst: Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne liegt mit etwa acht Sekunden sogar noch knapp unter der des Goldfisches mit 9 Sekunden – bei Männern und Frauen. An vielen digitalen Formaten, wie an ausführlichen Texten und zu langatmigen Videos, lässt sich erkennen, dass das Internet dafür einfach zu schnelllebig ist und die kurze Aufmerksamkeit der Nutzer hier am deutlichsten wird. Aber was kann man jetzt dagegen tun? Snapchat, Vine und Co. machen es vor: Durch die gezielte Einschränkung der Videodauer auf 6 bis 15 Sekunden werden die Inhalte möglichst kurz gehalten und bleiben auch beim schnellen Durchscrollen des Feeds erfassbar. Zudem steigt die Nutzerzahl der sozialen Netzwerke, die sich hauptsächlich auf Rich Media Content, also Bilder und Videos konzentrieren, stetig an. Und das aus gutem Grund: 90% aller Informationen, die das Gehirn verarbeitet, sind visueller Natur und werden etwa 60.000 mal schneller erfasst als Text.

KISS the Visual Micro Content

Und hier kommt der Visual Micro Content ins Spiel: Die alte Marketing-Formel „keep it short and simple“. Visual Micro Content beschreibt digitale Inhalte, die in höchstens 30 Sekunden verständlich über z.B.

  • Bilder mit oder ohne ergänzendem Text
  • Infografiken
  • Illustrationen
  • animierte Gifs
  • kurze Videos

vermittelt werden. Oft wird dieses Format auch „Snack-Content“ genannt, denn so richtig satt machen diese Inhalte meist nicht. Sie teasern häufig lediglich ein bestimmtes Thema an, das an einer anderen Stelle ausführlicher erläutert wird, sollen aber Lust auf mehr machen. Das wichtigste beim Einsatz von Visual Micro Content ist deshalb die Planung in einem größeren Rahmen und die Verfolgung einer guten Story. Und passend zum Titel Snack-Content müssen die kleinen Häppchen natürlich auch gut von jedem Endgerät verdaut werden können.

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Ein gutes Beispiel für Visual Micro Content: Eine animierte Infografik als Teaser für die Weltraummission „Rosetta“.

Ein bisschen mehr Interaktivität bitte

Auch wenn es bei den Mikro-Formaten hauptsächlich darum geht, den Nutzer schnell zu fesseln, können selbstverständlich auch interaktive Inhalte integriert werden. Ein klassisches Beispiel wäre hier z.B. ein gut aufbereiteter, digitaler Jahresbericht. Dieser wird zuerst in sozialen Medien mit einzelnen Mikro-Inhalten beworben, etwa durch einzelne, animierte Ausschnitte der Infografiken. Ist der Nutzer dann auf der Zielseite angekommen, wird er von ebenfalls guten und interaktiv gestalteten Grafiken abgeholt.

Banner der Firma Invision

Der Invision Jahresbericht wurde zuerst ĂĽber verschiedene Medien wie Newsletter, Facebook & Co. durch animierte und aufwändig gestaltete Grafiken beworben. (Quelle: www.invisionapp.com)

Grafische Darstellung Invision Animation. Die Weltkarte ist zu sehen auf dem es einige Hotspots gibt

Die Website begeisterte den Nutzer im gleichen Design mit interaktiven Animationen und kleinen Videos. (Quelle: https://www.invisionapp.com/end-of-year)

Fazit

Visual Micro Content löst natĂĽrlich nicht alle Probleme, aber sagt unserer sehr kleinen Aufmerksamkeitsspanne den Kampf an. Durch kurze, gut aufbereitete und schnell teilbare Inhalte kann eine gute Reichweite erreicht werden. Mit kleinen Erklärvideos, einem Sinnspruch zur Erheiterung oder einem Info-Snack als Vorschau auf interaktive Info-Medien können Probleme der Nutzer schnell gelöst werden. Durch den Einsatz auf Websites und Blogs können Infografiken und animierte GIFs die Relevanz und die Absprungrate schnell verbessern. Der wichtigste Faktor ist hier allerdings der Echtzeit-Gedanke, denn die Inhalte sind meist sehr schnelllebig und altern auch sehr schnell. Durch Apps zur Umwandlung von statischen Bildern in kleine animierte Videos (z. B. Lumyer) können diese Inhalte schnell erstellt werden und sind immer ein kleiner „Hingucker“.

Wir wĂĽnschen viel Erfolg beim Einsatz von Visual Micro Content!

 

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Wo Sie passende und einzigartige Stock-Bilder finden und wie Sie diese ideal nutzen zeigen wir Ihnen bald im letzten Teil unserer Beitragsserie: Das Auge klickt mit – Die richtigen Stockfotos nutzen

WeiterfĂĽhrende Links & Quellen

1. Visual Micro Content erklärt
https://medium.com
2. Wie man aus Fotos Videos macht
https://www.koelnkomm.de
3. Warum Visual Micro Content User im Netz stärker erreicht
https://www.twt.de
4. ALT- und Title-Tags bei Bildern optimieren (Englisch)
https://yoast.com
5. Suchmaschinenoptimierung von Reizwerk
https://www.reizwerk.com/suchmaschinenoptimierung/

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