Die SEO-Checkliste: Damit Ihr Relaunch nicht in die Hose geht!

Christoph Jakob im Portrait
Von Christoph
Eine Tafel ist zu sehen. Jemand zeigt mit einem Zeigstock auf die Tafel. Auf der Tafel steht SEO

Die meisten Menschen starten die Customer Journey unter Verwendung einer Suchmaschine. Um diese User auf seine Präsenz zu leiten, sind Kenntnisse in der Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO) essentiell. Auch wenn bessere Algorithmen die Arbeit mit Suchmaschinen zwischenzeitlich erleichtert haben, gibt es immer noch viele Aspekte, die beachtet werden müssen. Und SEO ist dabei besonders wichtig! Um Ihnen bei Ihrem Relaunch-Projekt zu helfen, haben wir für Sie folgende Checkliste zusammengestellt.

Relaunch-Planung

1. SEO-freundliche Technologie
Bei der Auswahl eines Technologieanbieters und des CMS ist besondere Vorsicht walten zu lassen. Es ist nämlich von großer Bedeutung, dass der für Sie zur Auswahl stehende Dienstleister die Bedeutung von Suchmaschinen versteht. Das CMS sollte in der Lage sein, Sitemaps und Umleitungen sowie Tag-Einstellungen zu verwalten. Stellen Sie dabei sicher, dass die Seiten https-Verschlüsselung verwenden, wenn nach Kontaktinformationen, Zahlungen oder Anmeldeinformationen gefragt wird. Das dafür benötigte SSL-Zertifikat kann dabei von Ihrem Hostinganbieter bezogen werden.

Tägliche Suchmaschinenoptimierung
Fragen Sie Ihren potentiellen Dienstleister, wie seine tägliche SEO-Arbeit aussieht. Werden URL-Adressen direkt aus dem Titel der Seite gebildet und können sie geändert werden? Wie funktioniert die Änderung der Daten über Meta-Beschreibung und Titelfeld oder eine Umleitung? Bietet der Dienstleister eine Schulung für die CMS-Bedienung an?

Seiten-Ladegeschwindigkeit
Ein wichtiger Teil für die Auffindbarkeit Ihrer Präsenz in Suchmaschinen und die Benutzerfreundlichkeit der Website ist die Ladegeschwindigkeit Ihrer Seite. Überprüfen Sie, wo sich die Server befinden und stellen Sie sicher, dass dieser eine hohe Verfügbarkeit garantiert und zuverlässig ist. Wenn Sie international tätig sind und Besucher aus aller Welt Ihre Seite besuchen, überprüfen Sie, ob Website-Inhalte basierend auf der vom User eingestellten Browsersprache zur Verfügung gestellt werden können.

Rich Snippets Daten
Wenn Sie einen Online-Shop führen, fragen Sie, ob der Anbieter Rich Snippets Daten unterstützt. Das sind z.B. Preis- und Produktinformationen, die Suchmaschinen direkt in ihren Suchergebnissen anzeigen.

2. SEO-freundliches Design
Suchmaschinenfreundliches Design ist gleichbedeutend mit benutzerfreundlichem Design. Stellen Sie sicher, dass Ihr Dienstleister etwas von Suchmaschinen versteht und auch über einschlägige Erfahrung in der Gestaltung von nutzerfreundlichen Websites oder Online-Shops hat.

Suchmaschinenfreundliches Design zeichnet aus durch:

  • klare und leicht verständliche Navigation
  • flache Navigationsstruktur und Seitentiefe
  • Hervorhebung wichtiger Informationen und Inhalte
  • Responsiveness
  • Bereitstellung einer 404-Seite, die fehlgeleitete User umleiten
  • ständig aktualisierte Inhalte (z.B. per News, Blogeinträge, Kundenstimmen, etc.)

3. SEO-freundliche Struktur
Eine in sich logische Websitestruktur ist essentiell. Die Navigation sollte Schlüsselwörter enthalten, die zu erwartenden Inhalte klar zu formulieren und die Besucher schnell dorthin zu führen, wo sie hingelangen möchten.

4. SEO-freundliche Inhalte
Bei der Content-Planung der neuen Seite ist zu berücksichtigen, dass sich die wichtigsten Seiten aus der alten Seite selbstverständlich auch in der neuen Struktur wiederfinden.
In Bezug auf SEO ist es wichtig, dass:

  • häufig eine Inhaltsaktualisierung stattfindet
  • es ausreichend Content gibt
  • die Seiten über eine interne Logik verfügen und thematisch miteinander verlinkt sind
  • der Inhalt geteilt werden kann (Social Sharing)
  • wichtige Schlüsselwörter verwendet werden (jedoch nicht auf Kosten der Qualität)
  • die wichtigsten Seiten für Keywords optimiert sind

5. SEO-freundliches Content Management
Stellen Sie sicher, dass die Inhaltseinbindung auf SEO-freundliche Weise erfolgt.
Das bedeutet:

  • Überschriftformate werden korrekt verwendet (H1, H2, H3, etc.)
  • Bilder werden korrekt benannt, für alternative Textbeschreibungen werden Alt-Tags hinzugefügt
  • Interne Links verlinken intern, externe Links werden in neuen Tabs geöffnet. Der Link selbst enthält ein Schlüsselwort
  • Meta-Beschreibungen und Seitentitel sind korrekt und mit den richtigen Keywords ausgefüllt
  • URL-Adressen sind beschreibend (sogenannte Speaking URLs) und beinhalten richtige Schlüsselwörter

6. Testen Sie die Usability
Sie können Ihre Website entweder in einem kleinen oder einem größeren Maßstab testen. Stellen Sie jedoch sicher, dass nicht nur ein internes Testing durch Sie stattfindet, sondern dass im besten Fall User aus der jeweiligen Zielgruppe in das Testing involviert werden. Die Feststellung und Korrektur von Fehlern in der Realisierungsphase ist viel einfacher und günstiger, als nach der Veröffentlichung der Website.

7. SEO-Verantwortlichkeit definieren
Stellen Sie sicher, dass jemand in Ihrem Unternehmen für SEO verantwortlich ist – sowohl während als auch nach dem Relaunch. Idealerweise ist diese Person gleichzeitig auch für den Content Ihrer Website verantwortlich.
Hat man das richtige CMS im Einsatz, wird für die Contentpflege und Aktualisierung der Website keinerlei Programmierkenntnisse benötigt! Eine Systemschulung reicht hier in der Regel aus.

Vor dem Start

8. Redirect-Liste erstellen
Erstellen Sie eine Liste aller Adressen auf der aktuellen Seite. Dies kann durch den Export einer Liste von Seiten, mit dem Traffic von Google Analytics, mit einem Crawler-Programm (wie SEO Spider) oder manchmal direkt aus dem CMS geschehen. Diese Seiten sollten mittels sogenannter Redirects (Umleitungen) nach dem Relaunch auf die neue Seitenstruktur verweisen.

9. Unfertige Seite vor Zugriffen schützen
Schließen Sie mittels Ausschluss der Seite von der Auffindbarkeit bei Suchmaschinen (no index) und einem Visibilitätsschutz per htaccess aus, dass sich User aus Versehen auf Ihre unfertige Seite verirren. Sie können die nötigen Vorkehrungen entweder selbst treffen oder von Ihrem Dienstleister durchführen lassen.
Die Einstellungen nehmen Sie dann bitte aber direkt bei Livestellung der Seite wieder raus. Ansonsten droht eine Katastrophe!

10. Identifizieren Sie Ihre wichtigsten Seiten
Google Analytics ist der beste und schnellste Weg, um Ihre wichtigsten Seiten zu identifizieren.

Während des Relaunchs

11. Backlinks überprüfen
Überprüfen Sie Ihre wichtigsten Backlinks, also diejenigen, die Links zu Ihrer Website haben (Partner, Blogger etc.) und stellen Sie sicher, dass sie direkt auf die neue Adresse und nicht auf die Umleitung verlinken. Dies kann mit Hilfe von Google Analytics überprüft werden.

12. Robot-Files überprüfen
Denken Sie daran, die Robot-File zu überprüfen, damit Suchmaschinen sie finden können.

13. Interne Links prüfen
Überprüfen Sie alle internen Links, so dass keine der temporären Links, die während des Projekts verwendet wurden, zurückbleiben.

14. Umleitungen prüfen
Vergewissern Sie sich, dass es keine Umleitungen gibt, die Nutzer auf die alte Seite führen. Übertragen Sie alle Umleitungen direkt auf die neue Seite.

15. Analysetools checken
Stellen Sie sicher, dass Google Analytics oder andere Analyse-Tools, die Sie verwenden, mit der neuen Website funktionieren.

16. Adwords prüfen
Stellen Sie sicher, dass Google Adwords und andere Suchmaschinen- und Bannerwerbung direkt auf die neuen Adressen zugreifen und dass der Inhalt immer noch den Anzeigen entspricht.

17. Sitemap versenden
Wenn Sie die Sitemap Ihrer Website selbst verwalten, sollten Sie sie an Google senden. Wenn Sie mit einem SaaS-Anbieter arbeiten, wird die Sitemap automatisch erstellt und verwaltet, so dass Sie dies nicht tun müssen.

Nach dem Relaunch

18. Trackingergebnisse verfolgen
Verfolgen Sie die Analysen Ihrer Website für den nächsten Monat - haben Sie immer noch ausreichend Besucher und finden diese, was sie suchen? Analysieren Sie dafür die Besucherzahlen, die Bounces, den Zeitaufwand und die Entwicklung Ihrer wichtigsten Seiten.

19. Umleitungen überprüfen
Verwenden Sie regelmäßig ein Crawler-Tool (Google, SEO Spider) und stellen Sie sicher, dass Umleitungen noch funktionieren.

20. Feedback einholen
Fragen Sie Ihre Kunden nach Feedback und verfolgen Sie dieses konsequent.

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