10 Tipps + Checkliste für den Website Relaunch

Christoph Jakob im Portrait
Von Christoph
Ein Bild auf dem steht: Mit Zehn einfachen Tipps zum erfolgreichen Website Relaunch

Was ist ein Website Relaunch?

Der Website Relaunch ist im Grunde genommen die Neuauflage einer bereits bestehenden Website. Das kann aufgrund der Überarbeitung des Corporate Designs, der Neustrukturierung oder der Optimierung der Benutzeroberfläche geschehen.
Sie spielen mit dem Gedanken, einen Website-Relaunch durchzuführen? Dann sollten Sie sich die nachfolgende Checkliste mit Tipps keinesfalls entgehen lassen. Denn bei einem Relaunch gibt es einige Dinge, die dringend beachtet werden sollten. Eine ausführliche Checkliste mit den wichtigsten Punkten finden Sie am Ende des Beitrags.

Wieso sollte mein Unternehmen überhaupt einen Website Relaunch durchführen?

Absoluter Stillstand ist der Tod einer jeden Website, deshalb muss sie fortlaufend optimiert und teilweise neu aufgesetzt werden. Doch woran merke ich, dass meine Website reif für einen Relaunch ist?
Nachfolgend sechs gute Gründe für einen Website-Relaunch:

  • Website Performance: Im Februar diesen Jahres (2022) ist die Geschwindigkeit von Website URLs und die sogenannte Page Experience ein offizieller Google Rankingfaktor für Desktops. Google misst unter der Bezeichnung Core Web Vitals drei zentrale Kennzahlen:
    • Largest Contentful Paint (LCP) – wie lange dauert es (in Millisekunden), bis der Hauptinhalt der Webseite geladen wird?
    • First Input Delay (FID) – wie schnell (in Millisekunden) kann der Nutzer mit der Seite interagieren?
    • Cumulative Layout Shift (CLS) – ändert sich das Layout nach dem Laden noch und wenn ja, wie stark?

  • Sicherheit: Das Thema Sicherheit sollte bei einer Website oder einem Website-Relaunch immer großgeschrieben werden. Um die generelle Website-Sicherheit nachhaltig sicherzustellen, ist es von großer Bedeutung ein Framework/CMS zu wählen, das einen langfristigen Framework Life Cycle gewährleistet. Denn ist der Life Cycle Ihres Frameworks einmal ausgelaufen, erhalten Sie keine Sicherheitsupdates mehr und im schlimmsten Fall kann während einer Cyber-Attacke Ihr gesamtes System kompromittiert werden.
  • Fehlendes  responsives Webdesign: Man mag es kaum glauben, aber es gibt immer noch viele Websites da draußen, ohne ein funktionierendes Responsive Design. Das Responsive Webdesign passt sich flexibel der Größe Ihres Bildschirmfensters Ihres Endgerätes an. “Responsive” bedeutet soviel wie „reagierend”.
  • Schwache Usability: Die Usability bezeichnet das Ausmaß, in dem eine Website durch ihre Nutzer in einem bestimmten Anwendungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele zu erreichen.
  • Hohe Absprungraten: Die Absprungrate ist der Prozentsatz aller Sitzungen Ihrer Website, bei denen Nutzer nur eine Seite besucht und somit nur eine Anfrage an Analytics auslösen, bevor Sie die Sitzung beenden.
  • Schlechte Rankings in den Suchmaschinen: Die Platzierung, die eine Webseite in der Ereignisreihenfolge einer Suchmaschine einnimmt, bezeichnet man als Ranking.
  • Hohe SEO-Rankings aber niedriger Traffic: Das Problem von hohen SEO Rankings aber zu niedrigem Traffic ist schon länger bekannt. Meist rankt der Content für die falschen Keywords oder die Meta-Description, die maßgeblich zu einer guten Click-Through-Rate beiträgt, fordert nicht zum Klick auf.
  • Niedrige Conversion Rate: Die Conversion Rate zeigt das Verhältnis der Besucher einer Website zu Conversions, also erreichten Zielvorhaben. Eine Conversion kann der Kauf eines Produktes oder die Anmeldung zu einem Newsletter sein.
  • Wenig Leads: Ein Lead ist ein qualifizierter Kontakt mit einem Interessenten, der sich zum einen für ein Unternehmen oder ein Produkt interessiert.

1. Ziele genau definieren

Der erste und wichtigste Punkt, bevor Sie mit Ihrem Website-Relaunch starten, ist das Definieren der Ziele, die mit der neuen Seite erreicht werden sollen. Ihre Website ist nämlich nicht einfach nur eine Online-Visitenkarte, sondern ein essenzieller Bestandteil Ihres Online-Marketings.
Die Website fungiert häufig Fällen als erster Berührungspunkt in Recherchen oder Suchanfragen potenzieller Kunden. Dabei ist es wichtig, die Website so gut wie möglich auf die Ziele des Unternehmens auszurichten und darauf zu achten, dass die wichtigsten Kompetenzen klar formuliert werden. Das schafft Vertrauen bei Ihren Nutzern und lässt eine Identifikation mit dem Unternehmen oder mit der angebotenen Leistung/ Produkt zu.
Soll Ihre zukünftige Website als “Leadmaschine” fungieren, in Form eines Onlineshops Produkte wie am Fließband verkaufen oder einfach nur als digitale Visitenkarte dienen?
Natürlich gibt es darüber hinaus auch noch weitere, individuelle Ziele, wie z. B. mehr Umsatz, Wahrnehmung, Branding, Kundenbindung, Recruiting, Adressgenerierung oder die klassische Vermarktung.
Sie wissen genau, was Ihre neue Website leisten soll? Dann nichts wie los zu Punkt 2!

2. Zielgruppe eindeutig definieren

Sehr gut, Sie wissen jetzt was mit Ihrer neuen Seite erreicht werden soll. Mindestens genauso wichtig ist es aber auch zu wissen, wer mit Ihrer neuen Seite erreicht werden soll.
Die Zielgruppe möglichst genau zu definieren, ist für jeden Website-Relaunch oder Marketingstrategie essentiell. Hierbei werden zunächst bestimmte demografische Nutzer Merkmale wie Alter, Geschlecht, Familienstand, sozioökonomische Faktoren, wie Bildungsstand oder Beruf, sowie psychografische Merkmale wie Lebensstil, Werte usw. erschlossen. Die Definition der Zielgruppe dient der ersten Marktsegmentierung.
Damit Sie im Relaunch-Prozess die idealen Inhalte für Ihre Website Besucher erstellen, benötigen Sie eine Buyer Persona. Die Buyer Persona enthält dabei nicht nur quantitative Attribute, sondern ermöglicht eine präzise Gestaltung Ihres Idealkunden. Anhand der Informationen darüber, wie und weshalb ein Nutzer seine Kaufentscheidung trifft, können Sie nun die Struktur sowie die passenden Inhalte planen.

3. Nutzerdaten und -verhalten auswerten

Eine Optimierung ist nur dann eine Optimierung, wenn der Erfolg dieser auch gemessen werden kann. Deshalb ist es wichtig eine Analyse der Nutzerzahlen und des Nutzerverhaltens auf der aktuellen Seite durchzuführen, um diese nach dem Relaunch mit den Daten der neuen Website vergleichen zu können und damit Erfolge, sowie weiteres Optimierungspotenzial messen und aufdecken zu können.
Die Web-Analyse ist aber nicht nur für die Erfolgsmessung des Website-Relaunchs ausschlaggebend. Sie ist zudem ein Indikator für die Qualität der Seite, sowie der einzelnen Inhalte aus Nutzersicht. Auf welchen Seiten halten sich Ihre Nutzer am längsten auf? Welche Seite verlassen die meisten ohne Interaktion wieder?
Folgende Kennzahlen sollten in jeder Web-Analyse zu finden sein:

  • Traffic-Quelle
  • Verweildauer
  • Absprungrate
  • Landingpages
  • Endgeräte und Software
  • Conversions (falls vertrackt)

Je umfangreicher Sie Ihre Analyse gestalten, desto gezieltere Aussagen können Sie am Ende treffen.

4. User Experience und User Interface Design

Das User-Interface, also die Benutzeroberfläche, ist letztlich der Teil Ihrer neuen Website, den Ihre Nutzer stets vor Augen haben und mit der sie interagieren. Damit sich Ihre Nutzer und potenziellen Kunden beim Besuch und der Benutzung Ihrer Website wohlfühlen, ist neben der optischen Anmutung der Benutzeroberfläche auch die User Experience, also die Benutzererfahrung bzw. das „Nutzungserlebnis” entscheidend.

Während das User Interface Design sich vor allen Dingen aus Ihrem Corporate Design ableiten lässt, setzen User Experience Spezialisten bereits bei der konzeptionellen Vorarbeit auf die Erkenntnisse aus der vorangegangenen Analyse des Nutzerverhaltens auf Ihrer bestehenden Website. Diese Daten ergänzen Sie um wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Nutzer Psychologie, sowie etablierte Heuristiken, um sicherzustellen, dass Ihre Nutzer sich zu jeder Zeit gut aufgehoben fühlen und möglichst einfach an ihr eigenes, aber auch an Ihr geschäftliches Ziel geführt werden.

5. Ist-Analyse

Die Entscheidung für einen Website-Relaunch wird meistens aufgrund von Unzufriedenheit mit der aktuellen Website getroffen. Doch das heißt nicht, dass auf der bisherigen Seite alles schlecht ist – auch hier gibt es gut funktionierende Inhalte, Strukturen oder Elemente. Diese gilt es gemeinsam im Team herauszuarbeiten. Natürlich sollen in diesem Zuge auch die negativen Aspekte notiert werden, damit diese ja nicht auf der neuen Website auftauchen.
Die interne Meinung ist hier schon einmal viel wert, noch besser wird es jedoch, wenn zusätzlich noch die Meinung der Kunden eingeholt wird.
Nehmen Sie jetzt noch die Kennzahlen aus Ihrer Ist-Analyse hinzu, haben Sie eine wasserdichte Orientierung für den weiteren Planungsprozess.

6. Auswahl des passenden Content-Management-Systems (CMS)

Macht die Planung noch so viel Freude und ist sie ein noch so essenzieller Bestandteil des „großen Ganzen“, ist es irgendwann dennoch an der Zeit, die Theorie in die Praxis zu überführen.
Bevor Sie jedoch tatsächlich mit der Umsetzung starten können, fehlt noch ein wichtiger Baustein: Die Auswahl des passenden Content-Management-Systems (CMS). Damit kommen wir zur Frage der Fragen: Welches CMS ist das beste?
Pauschal lässt sich diese Frage selbstverständlich nicht beantworten, da jedes Content-Management-System seine Vor- und Nachteile hat und es bei der Auswahl vor allen Dingen auf Ihre individuellen Anforderungen ankommt. Ein Kleinwagen ist schließlich auch nicht unbedingt das geeignetste Mittel für eine Reise mit der gesamten Familie, auch wenn es unter entsprechend beengten Umständen dennoch funktionieren könnte.
Aber welche Content-Management-Systeme können wir empfehlen und was zeichnet die einzelnen Systeme aus?

TYPO3
TYPO3 ist vor allem im Bereich größerer Unternehmenswebseiten mit mehreren individuell entwickelten Funktionalitäten häufig das Mittel der Wahl und mit einem Marktanteil von rund 10 % in Deutschland (Stand 2019) ebenfalls als sehr beliebt anzusehen.
Die vier wichtigsten Vorteile von TYPO3 auf einen Blick:

  1. Hohes Maß an Sicherheit, seltener Opfer von Hackerangriffen
  2. Ausgelegt auf große Datenmengen und komplexe Strukturen
  3. Flexibilität und Erweiterbarkeit durch Extensions
  4. Einfache Kopplung an Schnittstellen (CRM, ERP etc.)

WordPress
WordPress ist eines der wohl bekanntesten und – mit rund 63 % Marktanteil in Deutschland (Stand 2019) – definitiv auch eines der beliebtesten Content-Management-Systeme.
Die vier wichtigsten Vorteile von WordPress kurz und knapp zusammengefasst:

  1. Die Bedienung ist leicht zu erlernen und die Community ist riesig
  2. Das System ist durch eine große Vielfalt an Plugins und Themes flexibel, …
  3. … daher lässt sich auch nahezu jede Website mittels WordPress realisieren
  4. Optimal geeignet für Blogs und Webseiten mit geringem Anspruch an besonders individuelle Funktionalitäten

7. Niemals “live” an der Webseite arbeiten

Jetzt geht es endlich los mit der Erstellung Ihrer neuen Corporate Website.
Aber Achtung – entwickeln Sie nie live an der Seite. Lassen Sie Ihre aktuelle Seite während des gesamten Website-Relaunchs online und richten Sie für die Entwicklung Ihrer neuen Website einen Staging Server ein, damit Sie das Ergebnis vor dem “Go-live” überprüfen können. Ein Staging-Server ermöglicht in erster Linie das Zusammenstellen, Bereitstellen und Testen einer Software oder Website auf einer dem Produktionsserver ähnlichen Serverinstanz.

8. Achtung Rankingverlust! Oder vielleicht doch nicht?

Ein großes und gefürchtetes Thema mit Blick auf einen Website-Relaunch ist der Verlust von Rankingpositionen in den Suchergebnissen von Google und Co. Doch Relaunch heißt nicht gleich Rankingverlust, wenn im Voraus die nötigen Vorkehrungen getroffen werden:

  • 301-Weiterleitungen einrichten: Ändert sich die URL-Struktur durch den Relaunch, ist es wichtig, die passenden Weiterleitungen einzurichten, damit Ihre Nutzer nicht mit Fehlermeldungen konfrontiert werden, wo sie eigentlich Ihre Inhalte mit Mehrwert erwarten würden
  • Backlinks prüfen und anpassen: Die bestehenden Backlinks (eingehende Verlinkungen) finden Sie z. B. über die Google Search Console. Haben Sie diese herausgefiltert, müssen Sie lediglich die entsprechenden Webmaster bitten, die Verlinkungen anzupassen
  • Interne Links anpassen: Neben den Backlinks müssen auch die internen Verlinkungen angepasst werden um Relevanz, Autorität und Ranking-Power zu erhalten
  • 404-Fehler prüfen: Nachdem die Verlinkungen angepasst sind, muss die Seite auf 404-Fehler geprüft werden um wirklich sicherzugehen, dass Ihre (potenziellen) Kunden beim Besuch Ihrer neuen Seite nicht ins Leere laufen

9. Keyword-Recherche

Einen Rankingverlust zu vermeiden ist selbstredend sehr gut, sollte aber auch der Mindestanspruch sein. Denn wieso sollten Sie sich für einen Relaunch entscheiden, wenn danach noch immer „alles beim Alten“, oder gar schlechter ist?
Um mit der neu aufgesetzten Seite noch bessere Rankings zu erzielen, bedarf es einer ausführlichen Keyword-Recherche. Dabei spielen Informationen wie das Suchvolumen, die Suchintention, aber auch die Stärke der Konkurrenz eine entscheidende Rolle. Anhand dieser Recherche können anschließend ganz gezielt die richtigen Inhalte für die neue Website geplant und erstellt werden.

10. Den richtigen Partner für Ihren Relaunch finden

Auch wenn Sie nun das nötige Wissen für ein gutes, wenn nicht gar perfektes, Gelingen Ihres Website-Relaunchs erlangt haben, ist es nahezu unabdingbar, einen Partner mit der nötigen Expertise und Erfahrung an seiner Seite zu wissen. Denn ein Website-Relaunch ist in allen Bereichen ein anspruchsvolles Projekt und bietet allerhand Tücken. Der ideale Partner deckt dabei stets alle Bereiche des Relaunch-Prozesses ab. Das ist wichtig, um eine reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit der verschiedenen Teilbereiche zu gewährleisten.

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